Blog
Frau Bruch – ganz persönlich!
„Die besten Geschichten schreibt das Leben.“ Das hört sich an wie eine Binsenweisheit. Aber ja, täglich begegnen mir Menschen im Job und in der Freizeit, in der Bahn oder auf der Straße, beim Einkaufen oder in der Nachbarschaft. Ich führe Gespräche oder erlebe Situationen, die mich zum Nachdenken bringen oder inspirieren. Einige dieser Momente möchte ich teilen. Jeder Eintrag soll eine Einladung zum Austausch oder zum Abgleich mit den eigenen Erfahrungen sein.
Natürlich ist alles, was ich schreibe subjektiv, aus der eigenen Brille gesehen. Ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit. Eure Gedanken und auch Gegenmeinungen sind also erlaubt. Ich freue mich über jede Art von respektvollen und konstruktiven Austausch. Schreibt mir also gerne zurück. Ich antworte auch darauf. Aber Kommentare schalte ich hier aus, da ich Spam und Werbung vermeiden will und keine Lust auf toxische Beiträge habe.
8. Sept. 2024
Neulich auf der Straße …
Zufällig treffe ich nachmittags einen ehemaligen Schüler „S.“ auf der Straße. Er lädt mich spontan zu einem Kaffee ein. Dann erzählt er mir, dass er gerade seinen Job als Paketfahrer gekündigt hat und sich noch mal neu orientieren will. In seiner Heimat Syrien ist er nie zur Schule gegangen. Hier in Deutschland hat er mit sehr guten Noten seinen ersten Schulabschluss geschafft. Mittlerweile hat er einen deutschen Pass, da er mehr als fünf Jahre im Berufsleben steht und seinen Lebensunterhalt selbst finanziert.
Jetzt sucht er eine Ausbildung als Zahntechniker und möchte darüber seinen mittleren Schulabschluss erreichen. Für mich ist es spannend zu sehen, wie positiv sich S. entwickelt hat und wie gut er mittlerweile die deutsche Sprache beherrscht. Zum Schluss hat er noch erzählt, wie schwer ihm der Abschied von der Schule gefallen ist, wie sehr er seine Lehrer und den Unterricht mit uns vermisst. Wie schön! (Anmerkung: S. hat Beitrag genehmigt!)
„Coming-of-Age“ – Erwachsen werden
In der Literatur und im Film wird „Coming of Age“ häufig als Thema behandelt, wobei die Hauptfiguren mit Herausforderungen, Veränderungen und dem Streben nach Selbstverwirklichung konfrontiert werden. Das sind Geschichten, in denen junge Menschen schwierige Lebensphasen durchlaufen, wie zum Beispiel die erste Liebe, familiäre Konflikte oder das Verlassen der Schule. Erzählt wird, wie Jugendliche wichtige persönliche Erfahrungen machen, die sie geistig, emotional und manchmal auch sozial reifen lassen. Hier sind ein paar Bücher, die sehr gut und unterhaltsam das Thema „Erwachsenwerden und Selbstfindung“ aus der Sicht von Jugendlichen beschreibt.
„EIN LETZER SOMMER“ Steve Tesich (2007): Ein letzter Kleinstadt-Sommer vor dem Erwachsenenwerden: Daniel Price ist siebzehn und hat mit seinen beiden besten Freunden gerade die Highschool abgeschlossen. Er lenkt sich mit Ringkämpfen ab von der Verbitterung seines krebskranken Vaters und der bröckelnden Ehe der Eltern. Als Danny die schöne, unergründliche Rachel kennenlernt, seine erste große Liebe, wird die Welt auf einmal schrecklich und wunderbar weit.
„JACK“ A. M. Homes (1993): Jacks Vater, sein „Superman“, zieht eines Tages aus. Der elfjährige Jack erlebt den Streit und die Trennung der Eltern wie einen Alptraum und begreift nichts. Er bleibt bei der Mutter, die sich eine berufliche Karriere aufbaut und mit einem liberalen, verständnisvollen Freund zusammenlebt. Als Jack fünfzehn ist, wird er von seinem Vater mit einem Geständnis konfrontiert.
„JOYLAND“ Stephen King (2013): Der 21-jährige Student Devin Jones will in seinen Semesterferien Geld verdienen. Durch eine Zeitungsannonce stößt er auf ein Jobangebot in einem Vergnügungspark. Nach einem Bewerbungsgespräch bekommt er den Job und ist von nun an als „Happy Helper“ oder besser gesagt „Mädchen für alles“ angestellt und reinigt von da an die verschiedenen Fahrgeschäfte, streicht Wände neu und trägt von an „das Fell“ (ein Hundekostüm“.
„DAS GEHEIME TAGEBUCH DES ADRIAN MOLE“ Susan Townsend (1980): In Adrians sehr witzigem Tagebuch mit Einträgen bis zu seinem 15. Geburtstag hören wir, wie er offen über Flecken, Mädchen, die Schule und ein problematisches Familienleben spricht. Er verliebt sich, die Ehe der Eltern zerbricht, er löst versehentlich eine Revolution in der Schule aus und freundet sich mit einem heruntergekommenen alten Kommunisten an, bei dem er ein soziales Praktikum macht.
„BIRDY“ William Wharton (1980): Birdy hat seinen Spitznamen nicht umsonst, denn er ist anders als seine Freunde und Mitschüler. Während die anderen Jungen sich für Sport und Mädchen interessieren, züchtet Birdy Kanarienvögel. Er lernt alles über sie und will fliegen können wie sie. Er versucht, es zu lernen. Dann kommt der Vietnamkrieg. Der im Krieg verletzte Al besucht seinen Freund Birdy in einer psychiatrischen Anstalt. Mit Erinnerungen an frühere gemeinsame Erlebnisse versucht Al, Birdys Aufmerksamkeit zu gewinnen und aus seinem Schweigen herauszuholen.
„ICH BIN CHARLOTTE SIMMONS“ Tom Wolfe (2014): Charlotte schließt die Highschool in ihrem Dorf in den Blue Ridge Mountains als Beste ab und erhält ein Stipendium für die Dupont Universität in Pennsylvania. Das hochbegabte Mädchen freut sich darauf, an dieser bedeutendsten Universität des Landes endlich in den „Olymp des Wissens“ aufgenommen zu werden. Doch kaum hat sie voller Idealismus ihr Studium begonnen, findet sie sich in einer Umgebung wieder, in der Saufgelage und sexuelle Ausschweifungen an der Tagesordnung stehen.
„DIE INTERESSANTEN“ Meg Wolitzer (2015): Nach dem Tod ihres Vaters will Julie Jacobsen nur noch eins: raus aus der Tristesse ihres provinziellen Zuhauses. Das Sommercamp an der Ostküste bedeutet für sie den Eintritt in eine neue Welt, die Welt der Kunst, Kreativität und Freiheit, verkörpert durch die interesssantesten Menschen, denen sie je begegnet ist. Ethan, Jonah, Ash und Goodman, fünf junge New Yorker, die sie in ihre privilegierte Clique aufnehmen. Die Jahre und Jahrzehnte vergehen, aber nicht jeder der „Interessanten“, kann aus seiner Begabung das machen, was er sich als Jugendlicher erträumte.
„MIT STAUNEN UND ZITTERN“ Amélie Nothomb (1999): Die Europäerin Amélie, die ihre Kindheit in Japan verbracht hat, erhält eine Anstellung in einem großen japanischen Unternehmen. Sie wird jedoch von den ihr zugewiesenen Aufgaben nicht ausgefüllt. Ihr nach japanischen Maßstäben unorthodoxes Verhalten führt, nach einem Intrigenspiel ihrer Vorgesetzten, zu Amélies „Degradierung“ zur Toilettenfrau. Andere Angestellte des Unternehmens solidarisieren sich jedoch mit ihr, und sie lernt, die gegen sie gerichteten Bösartigkeiten mit Humor zu durchbrechen.
„DIE IDIOTIN“ Elif Batuman (2017): New Jersey, 1995: Selin, Tochter türkischer Immigranten, jung, bezaubernd und ahnungslos, zieht aus, um in Harvard Literatur zu studieren. Die College-Wohnheime sind mit Albert Einstein-Postern und Lavalampen dekoriert, das Internet noch jung und die nächtlichen E-Mails, die ihr Ivan, der ungarische Mathestudent, sind ebenso bezaubernd wie unverständlich. Aber die schüchterne Selin manövriert sich tapfer durch die ersten Stürme der Erwachsenenjahre. Ein Buch über die magische Zeit des Erwachsenwerdens und das humorvolle Porträt einer jungen Frau, die auszieht, um ihren Platz in der Welt zu suchen.#
„EIN LEICHTES MÄDCHEN“ Komödie/Drama von Rebecca Zlotowski (2019): Naïma ist gerade 16 geworden und muss sich in diesem Sommer entscheiden, was sie aus ihrem Leben machen will. Doch dann taucht ihre 22-jährige Cousine Sofia auf, die einen wunderschönen Körper hat und einen aufregenden Lebensstil führt.